Ausgabe April 2003

Dies ist die Geschichte von Struppi - oder

 

Wie mein Goldhamster mit Gebärmutterentzündung wieder gesund wurde

 

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Hamsternews, Ausgabe April 2003:

Dies ist die Geschichte von Struppi –

oder wie mein Goldhamster mit Gebärmutterentzündung wieder gesund wurde

Autorin: Eleni Grigoratou

 

Struppi war eine wildfarbene Goldhamsterdame, die so ca. am 24.04.00 das Licht der Welt erblickte. Wir kauften sie in einer Zoohandlung wo sie leider mit sehr vielen anderen Hamstern in einem Terrarium lebte. Da sie der kleinste und mit Abstand der schwächste von den Hamstern war, (sie ließ sich augenscheinlich alles von anderen Hamstern gefallen)war es im Nu um mich geschehen und wir nahmen sie zu uns mit nach Hause. Der Heimweg erwies sich als etwas schwierig, denn trotz ihrer Schüchternheit und Ängstlichkeit versuchte sie aus der Pappkiste, mit der wir sie aus Zoohandlung mitnahmen, auszubrechen. Deshalb waren wir froh, als wir sie schon bald zu Hause in ihren vorbereiteten Käfig unterbringen konnten. Struppi war so ängstlich, dass sie sich am ersten Tag in ihrem neuen zu Hause, sofort in ihr Häuschen verkroch und sich nicht mehr blicken ließ. Die erste Nacht pinkelte sie wohl vor lauter Aufregung in ihr Häuschen. In den nächsten Tagen fing sie jedoch ganz vorsichtig an ihr neues zu Hause zu erforschen. Das war ganz lustig, denn sie biss in alles hinein was sie nicht kannte. Ihr müsst wissen ihre Unterkunft in der Zoohandlung war nicht gerade toll. Außer einem Näpfchen und einem Schälchen war dort nichts anderes vorhanden. Woher sollte also Struppi ein Laufrad oder ein Sandbad kennen? Wollt Ihr wissen wie Struppi zu ihrem Namen kam? Na weil sie so ein struppiges Fell hatte, kam mein Freund auf die Idee ihr den Namen Struppi zu geben...

Struppi bereitete uns von Tag zu Tag sehr viel Freude. Ihr Fell wurde schöner und sie wurde immer zutraulicher.

 

Struppi

Struppi

Bilder auch unter www.hamsterbilder.de.vu

 

Eines Tages aber, Struppi war inzwischen ca. 21 Monate alt, war alles anders... Normalerweise brauchte ich nur mit der Futterschüssel in der Nähe ihres Nestes zu rascheln und schon lugte Struppi neugierig hervor....Deshalb merkte ich, dass etwas nicht stimmen mußte...Ich hob Struppi vorsichtig aus ihrem Nest heraus und stellte fest, dass ein ganz merkwürdiger penetranter Geruch von ihr ausging. Mit Erschrecken bemerkte ich auch, dass der ganze Hamster sich kaum fortbewegen konnte und irgendwie total seltsam aussah. Das Schwänzchen war schief und auch das Rückgrat sah ziemlich verbogen aus. Daraufhin sind wir sofort zum Tierarzt gefahren. Unsere Tierärztin wollte wissen was denn mit Struppi geschehen sei und ich erzählte ihr wie ich sie vorgefunden habe. Unsere Tierärztin machte sich ernsthafte Sorgen um Struppi und sagte uns, dass sie hoffte, Struppi würde die Nacht überleben. Nach eingehender Untersuchung, bei der sich Struppis Wirbelsäule mitsamt dem Schwänzchen wieder zurechtbog und nach der Verabreichung einer Spritze sagte sie, dass sie nicht wüsste, ob das Tier vielleicht ein Blutgerinsel erlitten haben könnte und sie deshalb bei der Wahl der Medikamente vorsichtig sein müßte, um dieses Gerinsel nicht zu aktivieren, denn das könnte unter Umständen zu Struppis Tod führen. Gleichzeitig stellte sie eine Gebärmutterentzündung fest und bat uns täglich zum Spritzen vorbeizukommen. Im Nachhinein nahmen wir an, daß Struppi wahrscheinlich durch die Schmerzen, die die Gebärmutterentzündung verursacht hatte, beim Klettern im Käfig gestürzt war. Hinzu kam, dass Struppi kein besonders guter Kletterer war und sich oft aus nicht ganz ungefährlicher Höhe einfach fallen ließ. Aus diesem Grund hatte sie auch die Einstreu relativ hoch im Käfig. Nachdem Struppi die bevorstehende und sehr kritische Nacht, bei der wir sehr um ihr Leben fürchteten, überlebte, waren wir sehr froh darüber, als uns die Tierärztin nach eingehender Untersuchung bei Struppi mitteilte, daß sie jetzt viel zuversichtlicher wäre. Wir fuhren also weiterhin zum täglichen Spritzen zur Tierärztin und massierten jeden Tag Struppis Bäuchlein, damit der Eiter herauskam. Zusätzlich bekam sie zwei verschiedene Medikamente tröpfchenweise im Wechsel mit einer Plastikspritze ins Mäulchen. Es gibt bei einer Gebärmutterentzündung auch die Möglichkeit einer Operation. Bei diesem Eingriff wird die Gebärmutter entfernt. Doch das war aufgrund des geschwächten Allgemeinzustandes von Struppi nicht möglich.

 

Nach dreiwöchiger Behandlung wurde Struppi wieder ganz gesund.

 

Struppi

Struppi

Bilder auch unter www.hamsterbilder.de.vu

 

Der eitrige Ausfluß und der damit verbundene Gestank nahmen täglich weiter ab und Struppis aufgrund der Erkrankung wieder struppig gewordenes Fell, wurde wieder glänzender. Auch die am Anfang durch die Erkrankung notwendige Fütterung meinerseits war nach ein paar Tagen Behandlung nicht mehr notwendig. Struppi hatte auch während der Erkrankung abgenommen, doch sie schaffte es wieder zuzunehmen.

 

Struppi unser kleiner Liebling starb am 26.03.02 fast unmittelbar nach ihrer Gesundung an den Folgen von Leberzysten, die leider unheilbar und auf das „hohe“ Alter zurückzuführen sind. Wir werden sie immer in Erinnerung behalten.

 

weiterführende Informationen zur Gebärmutterentzündung:

Aus dem Buch von Dr. Alois Weber /Werner Treben: Hamster – Homöopathie und Kräuteranwendung, Ennsthaler 1995.


 
nähere Infos zu dem Buch hier

 

Noch folgendes zur Gebärmutterentzündung: „Gebärmutterentzündung (eitrige) Beschreibung: Eine Gebärmutterentzündung wird durch Bakterien (Staphylokokken und Streptokokken) hervorgerufen. Die Infektion erfolgt während der Brunst. (Anmerkung von mir: die Brunstzeit dauert etwa vier Tage). Während der Brunst ist der Gebärmutterhals etwas geöffnet, so dass eine Besiedelung der Gebärmutter durch Bakterien möglich ist. Liegt eine allgemeine Abwehrschwäche vor, können sich diese Bakterien massiv vermehren und eine eitrige Füllung der Gebärmutter (Pyometra) hervorrufen.

 

Klinische Symptome: Das Allgemeinbefinden ist gestört, Apathie und Fressunlust liegen vor. Die Tiere trinken auffällig viel. Das Haarkleid ist struppig und unsauber. Häufig kann man auch verklebte Augenlieder beobachten. Die Tiere können auch abmagern. Neben den allgemeinen Symptomen kann man (allerdings nicht immer) einen eitrigen Scheidenausfluß beobachten. Durch sanften Druck auf die Bauchwand kann man den eitrigen Scheidenausfluß verstärken.“

 

Zur Gebärmutterentzündung und Hamstern allgemein noch einige Anmerkungen von mir:

 

-Gebärmutterentzündung kann man daran feststellen, daß der Hamster sehr streng riecht

-außerdem sondert er noch so grün-gelbliches eitriges Zeug oder sogar Blut ab

-Gebärmutterentzündung kommt häufiger bei älteren Mittelhamstern vor

-Gebärmutterentzündung ist heilbar, entweder durch regelmäßige Gabe von Antibiotika, Vitaminen und   Mineralien (durch Spritzen beim TA) oder wenn es der Gesundheitszustand des Hamsters zuläßt durch eine   Operation, bei der die Gebärmutter entfernt wird

-Struppi bekam die homöopathischen Medikamente Pulsatilla und Sabina miniplex

-im Wechsel in Tröpfchenform mit einer Plastikspritze ins Mäulchen

-das Altern beginnt beim Hamster mit 15 Monaten bei Futterverweigerung des Hamsters sollte mit dem   Tierarzt besprochen werden, ob und wie man päppelt, da Futterverweigerung beim Hamster, der ja ein   stoffwechselintensives Tier ist, problematisch ist, notfalls muß mit Infusionen und Eingeben von   Zuckerlösungen überbrückt werden

-wenn Hamster nicht fressen und trinken bekommen sie Probleme mit ihrem Elektrolythaushalt, d.h. sie   können innerlich austrocknen

 

Mein Fazit:

Wer seinen Hamster täglich beobachtet bzw. sich mit ihm beschäftigt und ihn auch regelmäßig wiegt, merkt relativ schnell, ob sein Hamster gesund ist. Dadurch erhöht der Halter die Chancen auf eine völlige Genesung seines Tieres. Bevor man selber herumexperimentiert und dadurch auch wertvolle Zeit verschwendet sollte man im Interesse des Tieres und im eigenen Interesse einen Tierarzt aufsuchen.

 

Artikel von Eleni Grigoratou, 31.03.2003

Das Hamstermagazin, online, Ausgabe April

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