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Hamsternews, Ausgabe November 2003

Johnnys Augenentzündung und die Heilung

Autorin: Heidi Schmelzer

 

Johnny ist ein ganz lieber Dsungarischer Zwerghamster, geboren im Juni 2003. Er lebt seit 30. September 2003 bei mir und ist wirklich schön zahm geworden. Mittlerweile ist er fünf Monate jung und sehr lebenslustig.

 

Dennoch schau ich ihn mir immer ganz genau an, wenn er unterwegs ist, denn bei Hamstern kann sich eine recht unauffällige gesundheitliche "Auffälligkeit" schnell in ein ernsteres Krankheitsbild entwickeln.

Dann, an einem Donnerstag, ist mir tatsächlich etwas aufgefallen. John ist tagsüber zum hamstern aufgestanden, dabei war sein linkes Auge zu, das andere normal offen.

 

Zunächst dachte ich, er ist einfach verschlafen, denn sobald ich ihn zur Kontrolle herausnahm, waren beide Augen auf. Kruste war auch keine zu sehen. Am nächsten Tag war das linke Auge nach dem Aufstehen wieder zu. Ich nahm ihn dann wieder zur Untersuchung raus, aber dieses Mal blieb das Auge zu. Hab ihm das Auge ganz vorsichtig aufgemacht. Das eindeutige Merkmal einer voll entwickelten Bindehautentzündung, nämlich eine deutliche Verkrustung, konnte ich nicht feststellen. Bei sehr genauer Betrachtung waren ein paar "Wimpern" feuchter. Es gab nun zwei Möglichkeiten: Nichts tun und warten, bis es schlimmer wird oder Tierarzt. Selbst herumdoktern habe ich erst gar nicht in Erwägung gezogen. Denn Kamillentee darf auf keinen Fall ans Hamsterauge und mit Wasser abwischen hätte Symptome aber keine Ursache bekämpft.

 

Ich entschied mich, bei einem Tierarzt anzurufen und ganz genau zu schildern, was ich beobachtet hatte. Mehr hätte ein Tierarzt nicht sehen können, im Gegenteil - wenn Hamsterle länger munter war, sah das Auge ja völlig normal aus. Der Tierarzt hat mir genau zugehört und meinte, es wäre vertretbar, wenn ich eine Salbe abhole und anwende. Sollte es damit nach drei Tagen nicht besser werden, muss John "vorsprechen". Gesagt, getan. Dem Beipackzettel nach handelt es sich um eine normale Salbe für Menschen. Nun wollte ich dem Wirkstoff (nach schlechten Erfahrungen in der Vergangenheit) erstmal auf den Grund gehen und habe eine Internetrecherche gestartet, welche erstmal verwirrend ausging. Dieser Wirkstoff solle angewandt werden dürfen bei Kleinsäugern außer Hamstern. Außer Hamstern??

 

Daraufhin habe ich noch mal beim Tierarzt angerufen und wurde beruhigt. Also hab ich mit der Anwendung begonnen. Darüber hinaus habe ich mich noch beim Online-Tierarzt und beim Hersteller des Medikamentes abgesichert, denn mindestens eine weitere Meinung schadet nie! Es hieß daraufhin, Augengele sind nicht so gut für Hamster, weil sie so selten zwinkern, aber eine Salbe ist in Ordnung, wobei dieser Wirkstoff äußerlich angebracht bedenkenlos angewandt werden kann, nur eingeben oder spritzen sollte man ihn nicht bei Nagern, weil diese eine besonders empfindliche Darmflora haben.

 

Die klebrige Salbe zweimal täglich ins Auge zu bringen, war kein schönes Gefühl für mich, aber Johnny war ganz ruhig dabei. Auf die saubere Fingerkuppe etwas Medizin, dann vorne ins Hamsterauge rein. Von dort aus verbreitet sie sich durch Zwinkern. Damit das Auge in Ruhe abheilen kann, habe ich alle Streu entfernt und durch sehr dicke Lagen von unbedruckten Küchentüchern und Klopapier ausgetauscht (Tipp aus dem Hamsterforum). Dazu bekam Johnny eine Unmenge an Küchentuchschnipseln, damit er sich darin verbuddeln kann. Zunächst war er irritiert - der ganze Käfig voll Nistmaterial? Aber daran hat er sich nach ein paar Tagen gewöhnt und es genossen, das Papier zerfetzen zu können. Vor und nach der Salbengabe habe ich den ängstlichen Johnny "konditioniert". Konditionierung durch positive Verstärkung. Vor der Behandlung kam er erstmal in eine Wanne und hat Leckerlis bekommen. Die Wanne bereitet Hamsterle auf die Prozedur vor. Die Wanne sollte unmittelbar vor der Medikamentation eingesetzt werden. Er ist dann 1. nicht mehr so überrascht und  2. später, wenn die Behandlung vorüber ist, und er herausgenommen wird, fürchtet Hamster nicht zwangsläufig die Medikamentation, denn der Reiz "Wanne" hat er nicht mehr erlebt.

 

Johnny auf seiner Hanfmatte

Johnny nimmt nach der Behandlung eine Runde "in der warmen Handhöhle liegen" gerne an. Erst wenn er sich beruhigt hat und sein Herzchen nimmer so klopft, kommt er zurück in den Käfig, wo er dann Leckerlis bekommt. Sonst wäre das Rausnehmen nur noch mit Stress und "Bestrafung" verbunden. Nach einem Tag Behandlung hat mir sein "Zwinkern" mit dem Auge Bedenken eingejagt. Aber ein Anruf in der am Wochenende geöffneten Tierklinik hat mich dahingehend beruhigt. Nach fünf Tagen war das linke Auge mal wieder etwas zu. Das lag aber eher daran, dass die pappige Salbe erst kurz zuvor hineinkam. Mittlerweile ist die Behandlung abgeschlossen, Johnny's Auge ist gesund.

 

Die Hanfstreu wird nächste Woche bestellt. Ich möchte keine weitere Reizung durch die normale Streu riskieren. Solange wird er weiter mit Küchentüchern und Schnipseln leben, aber er hat es sich damit recht gemütlich gemacht.

 

Anmerkung:

Dsungarische Zwerghamster und auch andere Hamster sind durch die hervorstehenden Augen anfällig für Entzündungen oder Reizungen der Augen. Das Naturstreu/Hanfstreu von Hugro ist praktisch staubfrei, was für das Auge des Hamster wesentlich gesünder ist. Man kann das Hanfstreu auch mit normaler Holzeinstreu mischen, dann staubt es insgesamt ebenfalls weniger. Bestellen können Sie das Hugro Naturstreu (Hanfstreu) im Rodipet-Shop.

 

Text: Heidi Schmelzer [homepage]

 

Das Hamstermagazin, online, Ausgabe November 2003

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